1969 beschliessen weitsichtige Politiker, die Försterausbildung in der Schweiz zu koordinieren und professioneller zu gestalten. Neun Kantone – in den 70er-Jahren stossen die Waadt und der neue Kanton Jura dazu – gründen die Stiftung Interkantonale Försterschule Lyss und bauen nahe der Alten Aare in Lyss die erste Försterschule der Schweiz. Gründungsdirektor ist der junge Forstingenieur und Kreisförster Frédéric de Pourtalès, der die Försterschule bis zu seiner Pensionierung Anfang 2003 leitet.
1996 wird die Interkantonale Försterschule Lyss von Bundesrätin Ruth Dreifuss als Höhere Fachschule (HF) anerkannt und die Försterausbildung auf Stufe höhere Fachschule angehoben. Ihre Dauer wird auf zwei Jahre ausgedehnt. Diese Veränderung fordert einen Neubau des Schulgebäudes und macht aus Gründen des Naturschutzes auch einen Umzug an einen neuen Standort in Lyss nötig. Der architektonisch gewagte, dreigeschossige Holzbau an der Hardernstrasse entsteht 1996, vollständig aus Schweizer Holz (2000 m3) und ist das grösste Holzgebäude der Schweiz.
Inzwischen haben wir rund 1000 Förster in deutscher und französischer Sprache ausgebildet und zahllose Fortbildungskurse organisiert. Dazu kommen Ausbildungskurse für Forstwart-Vorarbeiter und für Ranger. Die Försterschule hat sich zum Bildungszentrum Wald Lyss entwickelt und nimmt zusammen mit der Koordinations- und Dokumentationsstelle für das forstliche Bildungswesen Codoc und den beiden Fachstellen Waldbau und forstliche Bautechnik vermehrt Aufgaben im Wissenstransfer wahr.
Das Bildungszentrum Wald Lyss ist heute ein Begegnungszentrum – nicht nur für die Waldbranche. In den letzten Jahren waren wir Gastgeber von Veranstaltungen mit grosser Ausstrahlung. Das grösste Kapital unserer Schule sind aber unsere Mitarbeitenden. Eine sorgfältig zusammengestellte Equipe aus erfahrenen Forstfachleuten (Förster und Forstingenieure) und weiteren engagierten Mitarbeitenden aus anderen Berufen sorgen dafür, dass wir unsere Aufgaben in der forstlichen Bildung und als Dienstleister erfüllen.